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AutorenbildJoerg Nicht

Cheb


Kevin Systrom, einer der Instagram-Gründer, meinte bereits 2013, der Erfolg von Instagram beruhe darauf, dass Menschen sich für analoge Fotografie begeistern. Instagram gebe ihnen ein nostalgisches Gefühl. Wie hat Instagram das gemacht? Mit Filtern und einem Logo, das an Polaroid-Kameras erinnert. Der Erfolg der App ist damit sicher nur zum Teil erklärt.

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Inzwischen hat Instagram das Logo gewechselt und die digitale Hochglanzfotografie ist auf Instagram äußerst präsent. Das betrifft nicht nur die Verwendung von Filtern, sondern die Aufnahmetechniken nebst verwendeten Kameras. Wer sich aber ein bisschen umschaut, stößt auf eine sehr lebendige und spannende Gruppe von Fotografen, die ihre analogen Aufnahmen zeigen. Ich habe den Eindruck, dass diese Gruppe immer größer wird.

Kehrt die analoge Fotografie zurück? Schaut man sich die Verkaufsstatistiken an, so sieht man, dass das Interesse an analoger Fotografie wieder größer geworden ist. In der Masse spielt sie sicher eine untergeordnete Rolle. In bestimmten professionellen und semiprofessionellen Bereichen scheint sie jedoch an Bedeutung zu gewinnen. Schon liest man, dass richtige Schnäppchen auf dem Kamera-Gebrauchtwarenmarkt nicht mehr zu machen seien. Aber es sind noch genügend Kameras vorhanden, sodass niemand befürchten muss, keine mehr zu bekommen.

Schwieriger fast ist die Entwicklung von Filmen. Wer die Filme nicht selbst entwickelt, ist auf eine inzwischen beschränkte Anzahl von Laboren angewiesen. Auf jeden Fall hat die analoge Fotografie nicht so lange für ihr Comeback gebraucht wie die Schallplatte. Kevin Systrom bezeichnete übrigens auch das Kochen als analogen Vorgang.

Für mich hat die analoge Fotografie nie ihren Reiz verloren, wenngleich ich aus verschiedenen Gründen fünf oder sechs Jahre keinen Film belichtet habe. Nach der intensiven Nutzung digitaler Kameras hatte ich mich vor kurzem entschieden, eine kleine Voigtländer VF 101 zu kaufen. Ich wollte unbedingt eine kleine Kamera haben. Inzwischen habe ich sie fast immer dabei. Mit ihr habe ich die Aufnahme einer Gasse in Cheb gemacht – mit einem Rossmann-Film, der sicher zehn Jahre in meinem Schrank lag.

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